Schaumverödung

Es handelt sich um eine alte Methode, die in der letzten Zeit wieder neu entdeckt wurde. Bei der Verödung wird ein Verödungsmittel in die Vene eingespritzt. Das Verödungsmittel schädigt die Venenwand und führt über eine direkte Verklebung oder über eine lokale Thrombose zum Verschluss der Vene.

Bei der herkömmlichen Verödung wird flüssiges Verödungsmittel verwendet (üblicherweise Äthoxysklerol). Das flüssige Verödungsmittel wird in der letzten Zeit häufig durch Schaum oder Mikroschaum ersetzt. Dabei wird mit Verödungsmittel und Luft ein feinblasiger Mikroschaum erzeugt, der länger und stärker wirkt. Der Schaum breitet sich selbständig im Verlauf der erkrankten Vene aus und kann auch im Ultraschall gesehen werden.

Auf diese Weise können auch größere Venen ultraschallgezielt verschlossen werden.

Besonders gut eignet sich das Verfahren für die Behandlung von Seitenästen.

Die Behandlung von Stammvenen durch Mikroschaumverödung führen wir nur in ausgewählten Fällen durch.

Der Grund hiefür ist:

Der Schaum strömt häufig auch in das tiefe Venensystem ab und kann theoretisch zu tiefen Bein- und Beckenvenenthrombose führen.

Der Schaum ist in tomografischen Untersuchungen innerhalb von wenigen Sekunden auch im Gehirnkreislauf nachgewiesen worden, wo er auch neurologische Symptome auslösen kann. Der Verschluss bei stark erweiterten Mündungsklappen ist unsicher.

Da mit den modernen endoluminalen Verfahren (VNUS ClosurFast) sicherere und schonende Methoden Verfügung stehen, sehen wir keinen Grund, diese Methode zur Behandlung von Stammvenen anzuwenden.

OA DR. WOLFGANG MÜLLER, Facharzt für Chirurgie & Venenpraxis, 1160 Wien, Thaliastraße 155, +43 1 4934884, +43 664 5239295, venen@drmueller.at

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